Während sich durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen in unserer Gesellschaft fundamentale Fragen auftun, sind Theater und Literaturhäuser geschlossen. Dabei können Theater und Literatur diese Fragen aufgreifen, diskutieren und versuchen, Antworten zu geben.
Genau das tut das Literarische Zentrum: statt Veranstaltungen und Diskussionen in den Räumen des Zentrums, aber auch statt der zahlreichen Video-Streaming Angebote gibt es im Sommerprogramm die «Göttinger Krisengespräche» als Podcast.
„Wer hat schon Lust, nach Tagen voller Zoom, Jitsi und Skype noch länger am Bildschirm zu hängen... Drum gibt’s von uns statt Streamings einen Podcast zum Aufm-Sofa- oder Im-Wald--Hören, die »Göttinger Krisengespräche«,“ heißt es in der Ankündigung der vier Abende, die am 21. Mai mit einem Gespräch zwischen dem Palliativmediziner Bernd Alt-Epping und dem Theologen Friedrich Selter gestartet sind. Der Podcast ist auf der Internetseite des Literarischen Zentrums nachzuhören.
In der nächsten Folge am 1. Juni um 20 Uhr sind Katrin Gottschalk und Klaus Theweleit zu Gast. „Haben Krisen ein Geschlecht?“ wird hier gefragt. Mit seinem Buch Männerphantasien (MSB 2019), vom Matthes & Seitz Verlag vier Jahrzehnte nach Erscheinen neu aufgelegt, hätte Klaus Theweleit eigentlich im März bei uns zu Gast sein sollen.
Am 18. Juni diskutieren Susanne Götze und Luisa Neubauer über das Thema «Nach der Krise ist vor der Krise“. Wovon Klimaschützer seit Jahrzehnten träumen, ist durch den Shut-Down wahr geworden: »Weil Flugzeuge am Boden bleiben, Schiffe im Hafen und Autos in Garagen, werden weniger Kraftstoffe verbrannt. Die Folgen sind schnell sichtbar: glasklare Hafenbecken, Wildtiere auf Autobahnen und Himmel ohne Kondensstreifen. Plötzlich könnte sogar die Bundesregierung ihr Klimaziel für 2020 erreichen«, schrieb Susanne Götze Anfang Mai im SPIEGEL.
Und zum Abschluss am 27. Juni wurden Aleida Assmann und Anne Fuchs eingeladen. „In schwerer Krise: Der europäische Traum“ lautet die Überschrift über das Krisengespräch. Das »einflussreichste Intellektuellenpaar unserer Zeit« nannte die ZEIT Aleida und Jan Assmann, die gemeinsam im letzten Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurden.
Link:
Das Programm und die Podcasts finden Sie auf der Homepage des Literarischen Zentrums.
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