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Sebastian Manz | Bildquelle: https://sebastianmanz.com/medien/fotos/
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Himmlische Längen in einem kurzen Programm

Information
von Karla Schneider, erschienen am 25. April 2024

Zur letzten kleinen Sonntagsmatinée für diesen Monat lud das Göttinger Symphonie Orchester zu einem „Himmlischen“ Programm in der Stadthalle ein. Sowohl das zweite Klarinettenkonzert von Carl Maria von Weber als auch Schuberts „Große“ Symphonie boten einen der Romantik gewidmeten Zufluchtsort vor dem ungemütlichen Wetter.

Carl Maria von Weber, inspiriert von dem Klarinettisten Heinrich Joseph Baermann, prägte die Klarinettenkompositionen der Romantik sehr. Seine beiden Klarinettenkonzerte gehören neben dem Klarinettenkonzert Mozarts bis heute zum berühmtesten Standardrepertoire aller Klarinettisten und Klarinettistinnen.
Sebastian Manz, der selbst durch eine Aufnahme des Es-Dur Konzertes von Benny Goodman seine Liebe zu diesem Instrument entdeckte, überzeugte das Publikum mit seinem feinen Klang und einen virtuosen letzten Satz. Die lyrischen Themen, die Weber immer wieder von schnellen Skalen durchbrechen lässt, gestaltete Manz enthusiastisch aus und die perfekt gewählten pointierenden Pausen im dritten Satz verleiteten die Stadthalle zu einem heiteren Applaus, während der ungewöhnlich leise gespielte langsame Satz sie beinahe verstummen ließ. Seine sympathische Bühnenausstrahlung gewann das Göttinger Publikum ohne Mühen.
Es ist fast Pflicht geworden, nach Solo-Orchesterwerken der Klarinette die Zuhörenden mit einer Klezmer-Zugabe zu verwöhnen. Dieser angenehmen Gewohnheit schloss sich auch Manz an, indem er ein Medley aus Helmut Eisels „Israeli Suite“ darbrachte.

Nicht nur in der Klarinettenszene, sondern in der ganzen sinfonischen Welt bekannt und immer wieder gespielt ist Schuberts Große C-Dur Symphonie. Mit einem einwandfreien Hornsolo und gut erkennbaren Details in den für die Symphonie typischen „Langen Linien“ startete das Orchester in den ersten Satz. Was jedoch im Klarinettenkonzert als dem Solisten zuvorkommenden zurückhaltenden Klang zu interpretieren war, viel im Schubert weniger positiv auf. Bis zu den hintersten Reihen konnten die Musiker und Musikerinnen nicht durchdringen und einige der gut ausgearbeiteten Ideen waren nicht überall zu verstehen. Dies hatte vor allem Auswirkungen in den Soli der hohen Holzbläser im zweiten Satz, welche gegen Ende hin ein wenig fahl im großen Saal waren.
Im schnellen Scherzo allerdings schien der kleine Schwächeanfall vergessen. Die Musizierenden spielten ohne viel Zutun seitens des Dirigenten Nicholas Milton im rasanten Tempo mit großem Spaß und übertrugen ihre Freude an die ersten Reihen. Nach einem spannungsreich ausgestalteten vierten Satz und einem angemessenen Applaus wurde das Publikum wieder in den kalten Wind entlassen und man wünschte sich, dass es doch noch länger gedauert hätte.

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