Ja, jetzt ist endlich wieder Frühling in Berlin.
Und dicke Knospen treiben aus den alten Zweigen.
Oh nein, die Grokosse, sie können nicht mehr blüh‘n.
Doch seht nur, seht, wie da in munt‘rem Reigen
am Lauterbach die Laberblümchen stehn,
wie Nulpen und Narzissten sich auf hohen Stängeln wiegen,
Merzbecher, Lindnerblüten nach dem Wind sich drehn.
Die Pfeilchen träumen nicht , nein nein, sie fliegen.
Auch der Verschachtelhalm und das Verschleierkraut
und selbst die Pustekuchenblumen winken.
Steifmütterchen blüh‘n mit Neu-Röschen eng vertraut.
Wisst ihr, dass Weidelkätzchen mächtig stinken?
Jo-mei-Glöckchen aus Bayern wuchern ungeniert.
Da prahlen Spitzfindwegerich und rote Küchenschelte.
Und dort vom Wissingschaumkraut artig betoniert:
Das Pfuschwindröschen trotzt der Morgenkälte.
Wenn schon im Lenz die wilden Chrisenthemen blüh’n,
kann man da noch auf einen schönen Sommer hoffen?
Doch erst ist wieder einmal Frühling in Berlin.
Was blüht uns dann? Das bleibt ergebnisoffen.