Das Göttinger Barockorchester hatte - wie viele andere Ensembles auch - viel vor im Dezember. "Jauchzet, frohlocket" sollte es heißen, das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach mit allen Kantaten in insgesamt vier Konzerten waren geplant. Und ein ganz besonderes Konzert mit Göttinger Weihnachtskantaten des 18. Jahrhunderts stand ebenfalls auf dem Programm.
Nun mussten alle Konzerte abgesagt werden - oder aber ohne Publikum stattfinden. Das Göttinger Barockorchester hat sich für Letzteres entschieden und konnte das StadtRadio Göttingen für das Weihnachtsoratorium und den Norddeutschen Rundfunk für die Weihnachtskantaten gewinnen, die Konzerte im Radio zu übertragen.
Bach: Weihnachtsoratorium I-III am 13. Dezember um 13 Uhr
So gibt es für das Publikum doch noch die Möglichkeit, die Konzerte zu erleben, wenn auch nicht live und persönich als Konzertbesucher. Aber immerhin! Am 13. Dezember heißt es, das StadtRadio Göttingen einzuschalten, entweder auf der UKW-Frequen 107,1 oder als Stream über die Homepage des Senders. Dann erklingen die Kantaten 1 bis 3 des Weihnachtsoratoriums. Als Solisten sind Johanna Ness, Anna Bineta Diouf, Lothar Blum und Marcel Raschke zu hören. Antonius Adamske leitet das Göttinger Barockorchester. Dazu wird noch ein Gespräch zu hören sein, das Kulturbüro-Autorin Tina Fibiger mit Antonius Adamske sowie den beiden Chorsängern, dem Theologen Jan Hermelink und dem Mediziner Lorenz Trümper führt.
Bach: Weihnachtsoratorium IV-VI am 1. Januar um 10 Uhr
In derselben Besetzung erklingen am Neujahrstag um 10 Uhr die Kantaten 4 bis 6.
Göttinger Weihnachtskantaten am 25. Dezember um 11 Uhr
Am ersten Weihnachtsfeiertag, Freitag, den 25. Dezember erklingt um 11 Uhr ein ganz besonderes Konzertprogramm bei NDR Kultur: auf dem Programm stehen Göttinger Weihnachtskantaten des 18. Jahrhunderts.
Im Gegensatz zu vielen anderen mitteldeutschen Städten ist die Göttinger Musikpflege des 18. Jahrhunderts nie systematisch vorgestellt worden, weder in wissenschaftlicher noch in künstlerischer Hinsicht. Das Göttinger Barockorchester hat bereits in den vergangenen Jahren Werke Göttinger Komponisten in sein Programm genommen und hat es sich nun mit dem Konzert "Barocke Göttinger Weihnachtsmusik" zur Aufgabe gemacht, einen weiteren Gutteil regionaler Musikschätze zu heben.
Dafür müssen Archivalien aus Berlin, Brüssel, Leipzig und Schwerin angefordert, gesichtet und ediert werden – Werke die im Göttingen des 18. Jahrhunderts komponiert wurden, sind mittlerweile weit über die Republik verstreut aufzufinden. Auf dem Programm stehen Werke von Georg Philipp Kreß, Johann Friedrich Schweinitz, Carl Friedrich Rudorff und Johann Nikolaus Forkel, somit allen bedeutenden Göttinger Musikern des 18. Jahrhunderts. Das Konzert bildet einen Querschnitt durch die nicht unbedeutende Tradition in der Stadt zwischen Mittel- und Norddeutschland.
Als Hauptwerk des Konzertes steht die Kantate "Die Hirten bey der Krippe" von Johann Nikolaus Forkel. Kerstin Dietl, Johanns Krödel, Magnus Dietrich und Henry Böhm übernehmen den Gesangspart, Antonius Adamske dirigiert das Göttinger Barockorchester.
Der künstlerische Leiter und Initiator der drei Konzerte freut sich sehr über die Möglichkeit, über das Radio das Publikum zu erreichen: „Ein herrlicher Lichtblick für den Dezember sind die Radiokonzerte des Göttinger Barockorchesters. Wir freuen uns auf viele Hörerinnen und Hörer!"
Da das Orchester keine Eintrittseinnahmen aus den Konzerten generieren kann, sind alle Hörer:innen, die sonst gerne eine Konzertkarte gekauft hätten, zu einer Spende aufgerufen: Konto: Freunde und Förderer des Göttinger Barockorchesters, DE19 2604 0030 0604 3947 00 |