Wenn sein bestes Stück in die Luft fliegt, mag Sachbearbeiter Gabor erst recht nicht mehr über Losglück und Gewinnchancen verhandeln. Was sein Edel-Jeep mit der Erbrechtsreform zu tun hat, die er im Jobcenter mit stattlichen bürokratischen Hürden versieht, ist eine ganz andere Geschichte. Aber um Besitzstände, die gesellschaftlichen Status und ein bisschen soziale Anerkennung versprechen und nicht halten, geht es eben auch in Nora Abdel-Maksouds Komödie »Jeeps«, die Meera Theunert zur Spielzeiteröffnung am Deutschen Theater inszenierte. Und dass die gewinnversprechenden Glückslose die ökonomische Schieflage im Grunde nur bestätigen, die Wohlstandbürger von Almosenempfängern trennt.
- Tina Fibiger
- Kategorie: Rezension