Körperliche Selbstoptimierung zugunsten des Gemeinwohls ist oberste Bürgerpflicht und deren Einhaltung wird natürlich sorgfältig überwacht. Dass dabei beine Seele einfach so verkümmert, sieht das System nicht vor, das Juli Zeh in ihrem Schauspiel »Corpus Delicti« dramatisch seziert.
Nach dem Tod ihres Bruders verweigert sich die systemkonforme Mia Holl den gewohnten Normen und Anforderungen. Sie stellt mit dem System eine Gesundheitsdiktatur in Frage, die auf der Bühne des Jungen Theaters auch in ihren politischen Dimensionen kommentiert wird.
Die Fragen in Juli Zehs dramatischer Chronik »Corpus Delicti« erkunden wir im Gespräch mit JT-Dramaturg Christian Vilmar.
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