Die Kamera läuft und zoomt sich an zwei Haarstränge heran. Auf einer Projektionsfläche bilden sie Linien, Knoten und wildes Gestrüpp. Darüber gleitet auf Deutsch ein Monolog, den die Stimme aus dem Lautsprecher auf Englisch spricht. Zweisprachig ist dieser Abend, den das Boat People Projekt dem Thema „Haare“ widmet, in mehrfacher Hinsicht. Hier treffen kulturelle Positionen aufeinander, die sich nicht an modische Formate halten, sondern von gesellschaftlichen Konventionen markiert werden. In der ägyptischen Heimat von Autorin Nora Amin fällt ein Gespräch über das, was Köpfe und Gesichter umhüllt und betont, vermutlich anders aus als in Afrika oder in den gestylten Industrienationen, die den kulturelle Traditionszopf längst abgeschnitten haben. Das symbolisiert bereits der Untertitel ihrer Szenenfolge „Hair matters“. Haare bewegen allein dadurch, wie sie getragen werden und von anderen gesehen werden. Ihre Bedeutung lässt sich nicht auskämmen. Sie fällt je nach Blickwinkel immer wieder anders aus. An diesem Befund orientiert sich auch die Inszenierung von Nina de la Chevallerie, mit der das Boat People Projekt eine weitere Facette in seinem interkulturellen Diskurs beleuchtet.
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