Die meisten Besucher in der «Milchbar» sind jung, so jung wie die Musikerinnen und Musiker auf der Nörgelbuff-Bühne. Milchshakes gibt es dennoch nicht zu trinken – dafür aber einen großartigen Shake aus verschiedenen Stilrichtungen und von talentierten, begeisterten jungen Menschen.
Was ist die «Milchbar»? „In erster Linie ist das ein Format“, erklärt Christiane Eben, die Erfinderin und Macherin der «Milchbar». „Junge Menschen zwischen 11 und 20 Jahren sind eingeladen, gemeinsam zu musizieren, kreativ zu werden und sich zu engagieren. Sie sollen Auftrittsmöglichkeiten auch außerhalb ihrer Schule haben.“ Seit einigen Jahren findet die «Milchbar» im Nörgelbuff statt, zuletzt am Dienstag Anfang September.
Es sind auch Erwachsene im prall gefüllten Kellerraum, und zwar nicht nur Eltern. Die «Milchbar» hat Fans in allen Altersgruppen. Es gibt keine festen Probentermine („die stehlen den Beteiligten nur die Zeit“), es gibt keine Mitgliedsbeiträge. Bisweilen sei es bei diesem Grad der Unverbindlichkeit etwas schwierig, gemeinsame musikalische Projekte und Songs zu realisieren. Aber immer, wenn ein «Milchbar»-Termin nahe rückt, sind sie alle da: Mailin, Felix, Emma, Zoe, Pauline, noch einmal Pauline, Julius, Ella (Danke für die gute Moderation!), Linus, Tom, Antonin, Emma Zoe und Simon. Es gibt einen harten Kern, der schon seit der Gründung vor einigen Jahren dabei ist. Aber es gibt auch immer wieder neue Mitglieder in der Band, die keinen Namen hat. Noch nicht, es wird kreativ nachgedacht. Fest steht nur: «Milchbar» soll sie nicht heißen.
Und was für Musik erklingt? So ziemlich alles, was die Charts hergeben – außer Schlager. Sarah Conner ist dabei („unser Quotenpop“), für ihren Song «Vincent» stehen alle auf der Bühne. Ansonsten wechselt die Besetzung, mal groß mal klein, mal mit Drums (großartig: Pauline Jung), Bass (Antonin) und Gitarre (Simon), hin und wieder mit Posaune (Tom), mal instrumental, häufig mit Gesang. Mal selbstgeschriebene Lieder vom Singersongwriter Felix, mal fette Rockklänge. „Wir schrecken vor nichts zurück“, schmunzelt Christiane Eiben.
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Was besonders beeindruckt: die jungen Musikerinnen und Musiker haben nicht nur sichtlich Spaß auf der Bühne, sondern auch richtig Talent. Und das auch bei den Sängerinnen und Sänger: Madonnas „Crazy for You“ ist von Pauline wunderbar interpretiert worden, und Mailin strahlt zwar eine ausgesprochene Jugendlichkeit aus, hat aber eine Röhre wie eine erfahrene Rocklady.
Was Christiane Eiben mit der «Milchbar» ins Leben gerufen hat, hat schon jetzt einen Orden verdient. Und sie hat noch viele Ideen: „Wir wollen mit diesem Format auch nach Grone gehen und dort Kinder und Jugendliche für das Musikmachen begeistern“. Und wenn man sie so reden hört, ist man sich sicher, dass sie das auch schafft.
An diesem Sommerabend Anfang September im Nörgelbuff hat sie auf jeden Fall eines geschafft: eine großartige Stimmung bei den Mitwirkenden und bei den Besuchern aller Altersklassen. Auf die nächste «Milchbar» am 12. September kann man sich schon jetzt freuen. Beginn ist wieder um 18 Uhr im Nörgelbuff.