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    JT-Premiere »Harold und Maude«

    Skurrile, komische, subtile und nachdenkliche Wendung

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    Gespräch mit Regisseur Christian von Treskow
    erschienen am 16 März 2023
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  • Dystopisches Szenario auf wenigen Quadratmetern

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    JT- Premiere »Corpus Delicti«

    Dramatische Chronik

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    Gespräch mit Dramaturg Christian Vilmar
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    Christian Vilmar Junges Theater Szenenwechsel
  • Eine brisante Parabel unserer möglichen Zukunft

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  • Agnes Giese leitet Theaterprojekt an der IGS

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    »Momo« von Michael Ende
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  • Vor ihnen ist kein Rätsel sicher

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    »Die drei ??? Kids – Der Der singende Geist«
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    Junges Theater Nico Dietrich
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    JT-Premiere »Die drei ??? Kids – Der singend Geist«

    Detektivischer Spürsinn

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    Die Krimikomödie »Achtsam morden« 
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    Fabienne Elisabeth Baumann Jens Tramsen Junges Theater Michael Johannes Mayer Sascha Mey
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    JT-Premiere »Achtsam morden«

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  • Kinder- und Jugendtheater am Wall

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    erschienen am 19 Oktober 2022
    Carolina Löwenstein. Junges Theater
Information
Junges Theater

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut

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Premiere von «Wiener Liederabend»
Rezension von Jens Wortmann - Erschienen am 11.September 2020

Wie schnell können Sie die 23 Bezirke von Wien aufsagen? Michael Johannes Mayer schafft das in weniger als 23 Sekunden. Aber er ist ja auch ein Wiener, also ist er bei dem Wiener Liederabend im Jungen Theater ganz klar im Vorteil.

Mayer erzählt, scherzt, unterhält sich mit dem Publikum oder mit seinem Bühnenpartner, dem Musiker Steffen Ramswig. Und er singt Wienerlieder. Wienerlied, das ist ein stehender Begriff und wird tatsächlich zusammengeschrieben. Bei Wikipedia heißt es: „das Wienerlied verbreitet Gemütlichkeit und Humor“. Und genau das tut Mayer auch an diesem Abend, der eigentlich ein Abschiedsabend in seiner bisherigen Wirkungsstätte Eisenach sein sollte, nun aber zu einem Begrüßungsabend zu seinem Antritt in Göttingen mutierte.

Und so singt Mayer Lieder wie Die Reblaus, In einem Café in Hernals, Bidla Buh, aber auch Lieder von Falco oder Wolfgang Ambros.

Zwischendurch erfahren wir allerlei Wissenswertes. Eingebunden ist immer der „Herr Ramswig“. Der Pianist meint irgendwann zwischendurch: „Das ist ein lehrreicher Abend für mich.“ Und als Ramswig an seinem Weinglas nippt und Mayer auf den Einsatz wartet, meint Mayer dazu: „Schneller trinken und weitermachen!“

So erfährt die kluge Dramaturgie auch einige improvisatorische Elemente. Michael Johannes Mayer ist eigentlich immer in seinem Element. Besonders beeindruckend ist er aber bei „Komm, großer, schwarzer Vogel“. Dieses morbide, bedrückende Lied von Ludwig Hirsch ist deutlich schwärzer in seinem Humor als die Lieder seiner Kollegen Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich oder Georg Danzer. Mayer gestaltete dieses Lied hoch emotional – und braucht dann auch ein paar Sekunden, bis er wieder in das heitere Fach wechseln kann.

Dazu gehören dann die Anekdoten über den nie erstellten Nordturm des „Steffls“ (Stefansdom) oder die Geschichte, wie der Kaffee nach Wien kam. Im Jahr 1683 eröffnete das erste Kaffeehaus in Wien. „In Bremen gab es bereits 1673 das erste Kaffeehaus,“ wirft Ramswig pointiert ein. Das ignoriert Mayer und erzählt weiter von den Kaffeespezialitäten seiner Heimatstadt. „Was wäre Wien ohne seine Cafés?“ fragt er.

So ist ein rundherum unterhaltsamer Abend entstanden, an dem es stets um Liebe, Tod, den Wein und Wien selbst geht. Als Zugabe gibt es am Premierenabend die „Omama“ von Ludwig Hirsch und „Es lebe der Zentralfriedhof“ von Wolfgang Ambros – und noch einmal eine Strophe aus dem „Café in Hernals“ von Herman Leopoldi.

Zu der angenehmen Atmosphäre im Jungen Theater trägt auch der neugestaltete Theatersaal bei: das Publikum sitzt an kleinen Kaffeehaustischen, auf denen nach der Premiere ein Glas Grüner Veltliner landet. Um mit Kaiser Franz Joseph zu sprechen: Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!

Prosit – und „Grüß Gott“ Michael Johannes Mayer in Göttingen.

 Die Premiere von «Wiener Liederabend» war am 10. September 2020. Weitere Vorstellungen stehen am 1. Oktober um 17.30 Uhr und 20.30 Uhr sowie am 28. Oktober auf dem Spielplan.

Links:

Der Spielplan des Jungen Theaters finden sie hier auf der Sonderseite des Kulturkalenders.

Zur Homepage des Jungen Theaters