Das DT-Publikum wird rechtzeitig gewarnt. Das Schauspiel-Team mit Rebecca Klingenberg, Roman Majewski, Tara Helena Weiß und Gerd Zinck kündigt eine Neiddebatte an. Schließlich stehen in Nora Abdel-Maksouds Komödie »Jeeps« immerhin 400 Milliarden Euro zur Disposition, die jährlich vererbt werden. Eine Umverteilung ist natürlich längst überfällig – und die soll über eine Lotterie erfolgen. Vielleicht gehen die ursprünglichen Erben dabei leer aus, vielleicht aber auch die Hartz-IV-Empfänger, denn die Autorin lässt die Lostrommel im Jobcenter rotieren.
Meena Theunert inszeniert den ironisch-satirischen Showdown um Verteilungskämpfe, bürokratische Zuständigkeiten und kriminalistische Strategien, den Tina Fibiger zum Saisonstart des Deutschen Theaters mit ihr erkundet hat.
Hören Sie das Gespräch mit Meena Theunert:
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Hören Sie eine Kostprobe aus der Inszenierung:
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Die Komödie »Jeeps« von Nora Abdel-Maksoud feiert in der Inszenierung von Meena Theunert am 1. Oktober Premiere im Deutschen Theater Göttingen.
Was hat es auf sich mit dem Mythos um den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell und den sagenhaften Armbrustschützen, der den Aufstand gegen die Habsburger Besatzungsmacht ausgelöst haben soll? Eine ganz andere Wendung nimmt die Legende um den Schweizer Nationalhelden, dem der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt in seinem „Tell“ Roman nachspürt. Er folgt den Überlebenskämpfen eines Bergbauern und seiner Familie und einer Geschichte, die von Armut und Unterdrückung geprägt ist. Zum Auftakt der Spielzeit erzählen Lukas Beeler, Florian Eppinger, Marco Matthes und Judith Strößenreuther die Geschichte dieses Wilhelm Tell als vielstimmiges Sprach-Schauspiel. Im Gespräch mit Tina Fibiger berichtet Regisseur Florian Eppinger von seiner szenischen Annäherung an den Roman.