Der junge Andri hat als Jude einen schweren Stand in „Andorra“. Die Gesellschaft, die Max Frisch mit seinem Stück entlarvt, gibt sich vordergründig. liberal, tolerant und weltoffen. Aber Andri bekommt vor allem ihre Vorurteile zu spüren und dass er bei jedem Konflikt automatisch an den Pranger gestellt wird.
Niemand will dem vermeintlichen Außenseiter zur Seite stehen wenn es zu gewalttätigen Ausbrüchen und einer mörderischen Hetzjagd kommt. Es sind auch die Bilder von aktuellen Kampfparolen der AfD und ihrer rechtsradikalen Gefolgschaft, die aus der dramatischen Diagnose von Max Frisch sprechen. Deshalb setzte sich ThOP- Geschäftsführerin Barbara Korte umso mehr für eine Aufführung von „Andorra“ zum Saisonbeginn am ThOP ein, die am 13. September Premiere hat. Tina Fibiger hat mit Barbara Korte über ihre Inszenierung gesprochen.