EZIO – The Game of Rome. Das ist der Titel des größten Jugendprojektes, das die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen bislang aufgelegt haben. Die Idee dazu entstand bereits im Jahr 2012, im Jubiläumsjahr der Festspiele 2020 sollte es seine Premiere feiern. In der Zeit dazwischen waren über 200 Personen an der Umsetzung beteiligt. Im Jahr 2019 wurden im Landtag in Hannover erste Zwischenergebnisse präsentiert. Und dann bracht das gesamte Projekt in sich zusammen, weil die Pandemie allem einen kräftigen Strich durch die Rechnung machte.
Nun, ein Jahr später, fand es dann doch noch statt: in einem großartigen Video wurden die Ergebnisse zusammengetragen. Das Bühnenbild (erbaut von Schüler:innen der BBS II) stand in der Lokhalle vor der großen Videowand. Das Göttinger Symphonieorchester hatte die von Benjamin Köthe arrangierte und komponierte Musik eingespielt. Die Ergebnisse der Arbeit von mehreren Workshops für die Texte, die Tanzeinlagen, die Chöre konnten erfolgreich umgesetzt werden.
Die beiden Hauptcharaktere des Stückes präsentierten gemeinsam mit der Regisseurin Sonja Elena Schröder das Gesamtkunstwerk. Im Mittelpunkt steht das Computerspiel Game of Rome, in dem der wenig geliebte Musiklehrer Maschke Champion ist. Eine Gruppe von Freund:innen wollen den Lehrer in seinem Lieblingsspiel besiegen und loggen sich in das Spiel ein. Doch bald vermischen sich Spiel und Realität. Nebenbei verhandelt der Film Fragen über Machstrukturen, Geschlechterrollen und den persönlichen Platz im Leben.
Als Handlung liegt die Oper Ezio von Georg Friedrich Händel ein, und trotz kräftiger HipHop-Klänge war die Ursprungsmusik immer wieder hörbar. Komponist Köthe meinte allerdings im Gespräch: „Man merkt schon, warum diese Oper so selten aufgeführt wird. Lieber Georg Friedrich, Du hast nicht immer nur Welthits geschrieben!“
Entstanden ist ein faszinierendes Video, vollgepackt mit Spannung, Dramatik, Musik, Gesang und Schauspielkunst. Nicht nur die Leistung der zahlreichen Personen vor und hinter der Kamera, an den Mikrophonen und in Werkstätten gilt es hervorzuheben. Vor allem es gelungen, ein dramaturgisch überzeugendes Konzept umzusetzen, d
Nach der Vorstellung in der Göttinger Lokhalle war die Begeisterung im Publikum spürbar. „Das war das Beste, was ich je bei den Festspielen erlebt habe“, war aus einem Mund zu hören. Und das ist ja das Beste, das Festspielen passieren kann.
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