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Händel Festspiele

Verbindung von Tradition und Moderne

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Stiftungskonzert mit Nils Mönkemeyer (Viola)
erschienen am 30. Mai 2023
Nils Mönkemeyer, Matthias Bergmann, Sabine Erdmann und Andreas Arend in der Göttinger Universitätsaula | © Photo: Alciro Theodoro da Silva

Das Stiftungskonzert, das Nils Mönkemeyer am 26. Mai in der Aula am Wilhelmsplatz gab, traf das Thema der Internationalen Händel Festspiele 2023 am genauesten. Denn wie der Intendant der Festspiele, Jochen Schäfsmeier, und die Komponistin einiger Stücke des Abends, Konstantia Gourzi, in der Konzerteinführung erläuterten, gab das Programm des Konzertes den Anstoß zum Motto der diesjährigen Festspiele, „Hellas!“.

Das Werk „Sängerin der komischen Oper, sieben Miniaturen für Solo Viola“ schrieb Gourzi ursprünglich für Mönkemeyer im Jahr 2004 und revidierte es dann im Jahr 2017. Inspiriert wurde das Stück vom gleichnamigen Gemälde des Künstlers Paul Klee. Das Werk „Evening at the Window“, angeregt von einem Gemälde von Marc Chagall, wurde in seiner dritten Version für Mönkemeyer und das Ensemble des Konzerts neu arrangiert, welches in dieser Form an diesem Abend seine Uraufführung feierte. Das dritte Werk von Gourzi war „nine lullabies for a new world – Hommage an J.S.Bach”, ein Stück für Solo Viola. Diese Hommage soll Bachs Musik nicht direkt aufgreifen, sondern stattdessen die emotionale Resonanz seiner Werke in ihrer Musik zum Vorschein zu bringen. Gourzi sucht mit diesem Werk, wie auch mit ihren anderen Werken des Abends, eine Verbindung zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit und der musikalischen Tradition des Barock Zeitalters zu schaffen, und dabei doch gleichzeitig eine Musik zu kreieren, die zeitlos ist. Den Rest des Programms bildeten die Viola-Sonaten B-Dur (HWV 377) und a-Moll (HWV 362) von Georg Friedrich Händel, die Viola-Sonate in c-Moll von William Flackton, die Fantasien g-Moll und d-Moll aus den 3 Fantasien für Viola solo von Nicola Matteis und La Follia op. 5 Nr. 12 d-Moll von Arcangelo Corelli.

Das Konzert eröffnete Mönkemeyer mit „nine lullabies for a new world“, einem avantgardistisch anmutenden Stück mit einem weiten Ambitus an Klängen. Erst dissonant und voller Glissandi, dann konsonanter, gefühlvoller, fast melancholisch. Mal schneller und verspielter, mal langsamer. Mal sacht, mal kräftiger. Mal staccato gespielt, mal legato.

Nun spielte Mönkemeier zusammen mit Matthias Bergmann am Cello, Andreas Arend an der Theorbe und Sabine Erdmann am Cembalo die barocke Sonate für Viola in c-Moll von William Flackton. Dieser Sonate folgte die Fantasia g-Moll für Viola solo von Nicola Matteis, geprägt von Oktavsprüngen, Arpeggien, auf- und abwärts kletternden Sequenzläufen und einem großen Ambitus. 

Im nächsten Teil des Konzertes durchflocht Mönkemeyer die sieben Miniaturen von Gourzis „Sängerin der komischen Oper“ mit Händelschen Sonatensätzen und einem zweiten Satz der d-Moll-Fantasia von Matteis und schuf so, ebenso wie die griechische Komponistin, eine reizvolle Verbindung zwischen der Gegenwart und dem Barock.

Nach der Pause folgte die Viola-Sonate in a-Moll (HWV 362) von Händel. An dieser Sonate fiel vor allem in den beiden schnelleren Sätzen der Kontrast zwischen den längeren Notenwerten in der Viola und den kürzeren Notenwerten im Basso continuo auf, was die solistische Viola auf eine einzigartige Weise hervorhob.

Es folgte die Uraufführung der dritten Version des Stückes „Evening at the Window“ von Konstantia Gourzi, die sie eigens für diesen Auftritt arrangiert hatte. Wie in der Konzerteinführung erläutert, bildeten das thematische Zentrum des Stückes die immer wiederkehrenden Passagen, die mit „der gelbe mond“ untertitelt waren, musikalisch gekennzeichnet durch den Bordun des Cellos und das Zupfen der Viola. Die sich damit abwechselnden Passagen waren erfüllt von einer Vielzahl unterschiedlicher Spielmethoden, welche die mit ihnen korrespondierenden Elemente in der Inspiration des Werkes, dem gleichnamigen Gemälde von Marc Chagall, widerspiegelten: Pizzicati, Glissandi, perkussives Klopfen auf den Instrumenten, zusammenhängende Melodien und vereinzelt ausgehaltene Töne. All diese Spieltechniken und die darin resultierenden Klangfarben setzten sich in faszinierenden, stetig wechselnden Kombinationen zusammen, um ein wahrlich einzigartiges Erlebnis zu kreieren. Den Abschluss des Programms bildete die Sonate „La Follia“ von Arcangelo Corelli, ein mitreißendes Stück voller Ausbrüche und Kontraste, welches wie auch das restliche Programm mit gebührendem Beifall belohnt wurde. Als Zugabe wiederholte das Ensemble den ersten Satz der Händelschen a-Moll-Sonate.

Sophia Schultze

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