Vom 24. November bis 6. Januar präsentieren Méliès und KAZ Fotoarbeiten des Göttinger Fotokünstlers Karsten Knigge aus den letzten vier Jahren. Die Ausstellung findet statt im Rahmen des 44. europäischen Filmfestivals Göttingen. 

Das Méliès zeigt im Foyer zahlreiche Lightpaintings des Künstlers. Sie entstanden zum Teil hier in der Stadt für den Fotokalender "Göttingen in neuem Licht", aber auch in anderen Städten Europas. So zuckt auf einem Lightpainting ein Lichttornado durch das Treppenhaus des Accouchierhauses, bei einer anderen Arbeit wachsen leuchtende Pilze vor der nächtlichen Diemardener Warte. Für die Lightpaintings werden während der Belichtung manuell Lichtspuren von verschiedenen Leuchtquellen in die Aufnahme eingefügt. Die Technik ist komplex, zum Teil sind Belichtungszeiten von 30 Minuten und mehr erforderlich. Eine nachträgliche Bearbeitung am Rechner findet nicht statt. Viele der Arbeiten, die am besten im Teamwork gelingen, sind eine Zusammenarbeit von Knigge und seinem Sohn Findus Hirt.

Die Serie „Blurred Visions“ im KAZ ist ein Grenzgang zwischen impressionistischer Malerei und Fotografie. Mit einer speziellen Wischtechnik bei der Aufnahme verfremdet Knigge die Motive und reduziert sie in ihrem Farbspektrum. Diese Arbeiten erinnern oft mehr an Gemälde, mit einer für Fotografie ungewöhnlichen nahezu lyrischen Anmutung. Die Blurred Visions fangen Lichtstimmungen in Venedig, Paris, Belgien, Nepal, Dänemark und Deutschland ein.

Der aus Göttingen stammende Fotograf Knigge stellte seit den 1990iger Jahren seine fotografischen Arbeiten in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in Göttingen, Hannover, Hamburg, Herzberg, St. Andreasberg und Torun (Polen) aus. Er beschäftigt sich immer wieder mit den Grenzbereichen der Fotokunst: so verwendet er Montagetechniken, Langzeit- oder Mehrfachbelichtungen, Solarisationen und andere experimentelle Fototechniken, um neue visuelle Erlebnisse zu schaffen.