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Feierliche Stimmung 

Weihnachtsoratorium in St. Albani unter der Leitung von Antonius Adamske | © Photo: d'Amico

Naht der Heilige Abend und stehen die Feiertage kurz bevor, so wird es für jeden einzelnen immer schwieriger zu entscheiden, worauf man nun seinen Fokus setzen sollte. Lockt der Weihnachtsmarkt mit seinen einladenden Heißgetränken und Köstlichkeiten oder stehen doch noch die Weihnachtseinkäufe an? Für die zahlreichen Besucher der St. Albani Kirche in Göttingen stand jedoch am 21. Dezember das Abendprogramm schon fest, das sie trotz allerlei Verlockungen in der Innenstadt bestimmt nicht hätten missen wollen. 

Ein stürmischer und regnerischer Abend ließ die weihnachtlich geschmückte St. Albani Kirche noch einladender wirken, in der die Kantaten IV bis VI des Weihnachtsoratoriums von Johan Sebastian Bach gespielt werden sollten. Gefüllte Sitzreihen und das besinnliche Ambiente der Kirche hoben die Stimmung schon vor Konzertbeginn, welches durch das Göttinger Barockorchester unter der Leitung von Antonius Adamske, sowie Mitgliedern des Göttinger Universitätschores, inszeniert wurde. Mit dem Universitätschor hatte wenige Tage vorher Adamske gemeinsam mit dem Universitätsorchester die Kantaten I bis III aufgeführt.

Die Solisten an diesem Abend waren Bogna Bernagiewicz, die die Stimme des Soprans übernahm und Beat Duddeck in der Stimmlage des Countertenors. Kurzfristig fielen leider krankheitsbedingt Markus Brutscher und Janno Scheller aus, die jedoch von dem aus Leipzig kommenden Stephan Scherpe (Tenor) und dem in Köln sesshaften Frederik Schauhoff (Bass) vertreten wurden. 

Das Konzert begann mit dem Eröffnungschor der ersten Kantate »Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage«, dessen feierlicher und prachtvoller Klang auch den Letzten in Festtagsstimmung zu versetzen vermochte. Die Stimmen des Chores waren in harmonischer Einheit miteinander verwoben und wurden durch prägnante Orchesterpassagen untermalt. Jubelnd und preisend wurde dann die vierte Kantate »Fallt mit Danken, fallt mit Loben« in Bachs Weihnachtsoratorium angestimmt, die die Geburt Jesu feiert. Die Instrumente erzeugten einen vielschichtigen Klang und wurden in unterschiedlicher Fülle eingebracht. Mal spielte das ganze Orchester, mal fiel die Wahl auf einige wenige, sodass auch den Solisten genug Raum gegeben wurde sich zu entfalten. Besonders belebend ertönte das echohafte Zusammenspiel der Solistin Bogna Bernagiewicz mit dem Klang der Oboen, die von Annette Berryman und Margret Schrietter gespielt wurden und am Ende des Abends besonders viel Applaus ernten konnten.

Die fünfte Kantate, die den Titel »Ehre sei dir, Gott, gesungen« ließ in Sachen Feierlichkeit nicht nach, sondern setzt im Gegenteil sogar noch einen drauf. Beginnend mit dem kraftvollen Eröffnungsstück vermittelte sie durch die folgenden Rezitative und Arien eine Bandbreite an Emotionen, die jedoch die festliche Grundstimmung nicht vergaßen. Ein besonderer Moment dieser Kantate war das Terzett in dem drei der Solisten durch Cembalo und Violine begleitet wurden. Durch die minimalistische Instrumentenauswahl entstand ein leichter Klang: Hier müssen besonders Hans-Henning Vater, der die Violine spielte und Antonius Adamske am Cembalo hervorgehoben werden. Besonders letztgenannter spielte das Cembalo mit einer solchen Leichtigkeit im Stehen, die beeindruckte. Statt laut jubelnd, konnte dieses Terzett durch eine sanfte Schönheit überzeugen und zeigte auf welch vielseitige Art und Weise die Weihnachtsbotschaft vermittelt werden kann. 

Zum Abschluss erklang dann die sechste und letzte Kantate »Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben« des Weihnachtsoratoriums von Johan Sebastian Bach, der die Ankunft der heiligen drei Könige darstellt. Erhaben und laut erklang es in der St. Albani Kirche, um den Sieg über die Feinde zu feiern, die im Rezitativen Teil den Klang verdunkeln zu versuchten. Effektvoll, nach dieser feierlichen Stimmung, war besonders der Übergang in den besinnlichen und langsamen Chor »Ich steh an deiner Krippe hier« der das Konzert ausklingen ließ. 

Wer an diesem Abend den Verlockungen wie dem Göttinger Weihnachtsmarkt entsagte, wurde dafür durch ein gut erprobtes und emotionsreiches Konzert noch reicher belohnt. Feierliche und besinnliche Stimmung wurden hier höchsten Maß erzeugt. Besonders das Zusammenspiel von Orchester, Chor und Solisten machen das Weihnachtsoratorium von Johan Sebastian Bach zu etwas Besonderem, das man in der Adventszeit nicht missen möchte und bestmöglich auf die kommenden Feiertage einstimmte.

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Jasmin D'Amico

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