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Frische Luft im Kachelofen

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© Photo: Hansen

Einen besonderen Einblick in die Göttinger Stadthalle gab es am Wiedereröffnungswochenende. Auf dem Programm standen Backstage-Führungen. Ein Rundgang, der Vorfreude auf den renovierten Kulturort in Göttingen weckt.

Ein erster Blick von außen auf die Stadthalle: Die einzigartige Fassadenbekleidung aus keramischen Kacheln ist auch 60 Jahre nach ihrer Eröffnung wiederzuerkennen. Über 90 Prozent der Kacheln wurden bei der Sanierung wiederverwendet, zwei Farbtöne – altrosa, taubenblau – kamen hinzu. Am Samstagvormittag gaben Patrick Sasse, Projektleiter, und Henry Schwalb von der Hochbauplanung der Stadt Göttingen als Teil eines Teams der Stadthalle einen Einblick nach fünfjähriger Sanierung. Das Interesse war groß, die Backstage-Führungen ausgebucht.

Der Einlass bei diesem Rundgang führte nicht wie gewohnt durch das Foyer, sondern erfolgte ungewöhnlicherweise hinter der Stadthalle. So bot sich ein Blick hinter die Kulissen, der normalerweise nur den Mitarbeitenden sowie den auftretenden Künstlerinnen und Künstler vorbehalten ist. Wir betraten das Gebäude über die Laderampe und gelangten direkt hinter die Bühne. Die kurzen Wege zeigten uns, wie Bühnenelemente effizient verladen werden können. 

Eine weitere Tür und schon standen wir direkt auf der Bühne mit Blick auf den strahlenden Innenraum. Im Großen Saal, der mit einer Wandverkleidung aus Eichenholz beeindruckt, ist Platz für bis zu 1520 Personen, weitere 260 Sitzplätze befinden sich im Rang. Einzigartig sind die neuen tonnenschweren Segel an der Saaldecke. Sasse teilte seine Begeisterung, dass hier vom Rockkonzert bis zur Lesung verschiedene Lichtatmosphären und Akustikstimmungen erzeugt werden können. Eine Charakteristik dieser Multifunktionshalle. Wir sind gespannt, wie diese Technik bald genutzt werden wird.

Weiter ging es eine Etage tiefer, wo sich die Garderoben für die Künstlerinnen und Künstler befinden. Diese sind bereits in Benutzung, denn am Abend kehrte das Göttinger Symphonieorchester in ihre Stammspielstätte zurück. Zusammen mit der Kantorei St. Jacobi, der Göttinger Stadtkantorei sowie dem Göttinger Universitätschor wurde die Stadthalle eröffnet. 

Noch wirken die Räume steril, doch bald werden sie sicherlich mit Fotos und Plakaten der etwa 140 geplanten Veranstaltungen pro Jahr belebt sein. In den nächsten Wochen unter anderem auf dem Programm: Die Schneekönigin, Schwanensee und Die Nacht der Musicals.

Einen Orchestergraben gibt es nicht, dafür ein 48-qm-Hubpodest, das sowohl als Aufzug als auch zur Bühnenvergrößerung genutzt werden kann. Neben dem Lager für die Stühle – Altmobiliar, aber frisch aufgearbeitet – liegen die Technikräume. Einen Extraraum erhalten hat der hauseigene Konzertflügel, der ein besonderes Umgebungsklima benötigt. Die Instrumente auf der Bühne bekommen in der neuen Halle über die moderne Lüftungsanlage befeuchtete und besonders temperierte Luft. Wie Schwalb begeisternd hervorhob, gibt es nun im Saal eine innovative Belüftung, die dynamisch auf sich ändernde Bedingungen reagiert. Frische Luft im Kachelofen.

Ein zweiter Aufzug wurde gebaut und eine Garderobe für körperlich eingeschränkte Künstler:innen eingerichtet. Neu ist auch eine gastronomische Küche, versteckt unter der Terrasse in Richtung Cheltenham-Park. Hier waren noch die Wein- und Sektgläser des Neujahrsempfang vom Vorabend zu entdecken. 

Von den Bereichen hinter den Kulissen, ging es über Zick-Zack-Dehnungsfugen im neuen Kautschukboden in die hell strahlende Lobby mit den erhaltenen Natursteinfliesen. Der Ausblick auf die Göttinger Innenstadt mit ihren Kirchen war für einige Teilnehmenden zum Ende des Rundgangs ein Foto wert. 

Die neu gestaltete Stadthalle, nun in moderner Ausstattung und elegantem Glanz, steht wieder bereit als kulturelles Zentrum für das gesellschaftliche Leben Göttingens. Viele dieser Neuerungen gab es erst durch den Backstage-Rundgang zu entdecken. Die Teilnehmenden waren von der Tour durch die wieder fitte Stadthalle begeistert. Gewünscht wurde sich jedoch die schnelle Fertigstellung der Fahrradstellplätze. 

Die Neugierde auf die Akustik und besondere Lichttechnik ist groß. Mit Spannung wird erwartet, wie der zentrale Kulturtreffpunkt belebt werden wird. Der Tag der offenen Tür am Sonntag mit einem Bühnenprogramm für Familien hat dies bereits bewiesen: Flooot brachte den Saal mit Posaunen und Trompete bei ihrem Göttingen-Lied zum Tanzen.

Demnächst sollen weitere Führungen durch den Göttinger Kachelofen angeboten werden. 

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