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GSO

Jedes Instrument des Orchesters durfte scheinen

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»Symphonische Tänze« mit Julia Hagen (Cello) unter der Leitung von Nicholas Milton
von Sophia Schultze, erschienen am 13. Juni 2023
Die Cellistin Julia Hagen | © Photo: Simon Pauly

Das Göttinger Symphonieorchester (GSO) gab am 9. Juni ein Konzert in der Lokhalle mit einem Programm, bei dem wahrlich jedes Instrument des Orchesters seinen Moment bekam, um hervorleuchten zu können. Gespielt wurden das Stück »Big Rhap« für Orchester von Elena Kats-Chernin (*1957) , das Konzert für Violoncello und Orchester in e-Moll (op. 85) von Edward Elgar mit Julia Hagen als Solistin und die »Symphonischen Tänze« (op. 45) von Sergej Rachmaninow. Es dirigierte Nicholas Milton.

Das Konzert begann mit »Big Rhap« von Elena Kats-Chernin. Die australische Komponistin ist in dieser Spielzeit „composer in residence“ und taucht aktuell in zahlreichen Programm des GSO auf. »Big Rhap« feierte an diesem Abend seine europäische Erstaufführung und wurde von Nicholas Milton in seiner Ansage als eine „auskomponierte Improvisation“ beschrieben. Zudem stellte der Dirigent zwei recht außergewöhnliche Instrumente vor, die in diesem Stück Verwendung fanden: Zum einen hat Kats-Chernin mit „perkussiven Steinen“ musikalischen Praxen der indigenen Völker Australiens aufgegriffen, und zum anderen kam das sogenannte Flexaton zum Einsatz, einem Perkussionsinstrument, das eines sehr präzisen Anschlags bedarf, um in Schwingung gebracht zu werden. Das Stück verband großartige Tutti-Passagen des Orchesters mit solistischen Passagen einzelner Instrumente und Instrumentengruppen sowie sanfteren orchestralen Passagen, in denen ebenfalls unterschiedliche Instrumente und Instrumentengruppen zum Vorschein kamen. Selbst die Perkussionisten traten an einigen Stellen mit solistischen Einwürfen in den Vordergrund; nicht nur mit den eben genannten besonderen Instrumenten, sondern auch mit wie Xylophon, Tambourin, Triangel oder Guiro. Dieser Wechsel erlaubte es allen Teilen des Orchesters, individuell hervortreten zu können und brachte dadurch auf eine wunderschöne Weise die Vielseitigkeit eines symphonischen Orchesters hervor.

Ihr Göttinger Debüt gab die österreichische Cellistin Julia Hagen mit dem Cello-Konzert in e-Moll von Edward Elgar. Auch dieses Stück wusste die diversen Facetten des symphonischen Orchesters zu betonen, wahrlich im Vordergrund stand allerdings natürlich das Cello. Julia Hagen spielte mit einem wunderschönen, vollen Klang und mit einer erstaunlichen Souveränität; nicht nur in den Passagen, in denen sie nur spärlich bis gar nicht begleitet wurde, sondern auch, wenn sie gegen die volle Macht des Orchesters antrat. Als Zugabe spielte die 28jährige Cellistin die »Sarabande« aus der Cello-Suite Nr. 1 in G-Dur (BWV 1007) von Johann Sebastian Bach.

Den zweiten Teil des Konzertes, und zugleich einen krönenden Abschluss, bildeten Sergej Rachmaninows »Symphonische Tänze«. Wie Milton in seiner Ansage erklärte, ist das Werk eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Tänze, formal also sehr frei gestaltet. In diesem Stück wurden die Möglichkeiten des Orchesters musikalisch noch tiefgreifender ausgeschöpft als zuvor. Es war geprägt von einem Wechsel zwischen solistischen Passagen und bombastischen Tutti-Ausbrüchen. Den anderen zentralen musikalischen Aspekt bildeten die unterschiedlichen tänzerischen Rhythmen. Insgesamt bot das Stück eine Flut von Eindrücken; stets sich verändernd, nie besonders lange auf einer Stelle verharrend und damit ein großer Genuss für Freunde orchestraler Musik. Im Schlussapplaus hob Milton alle Gruppen des Orchesters sowie die diversen Solisten und Solistinnen des Stückes wie die Konzertmeisterin Natalie Scholz gebührend einzeln hervor.

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Sophia Schultze

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