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Junges Theater

Warten auf den Umbau

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Die neue Spielzeit 2023/2024
von Jens Wortmann, erschienen am 07. Juli 2023
Das Ensemble des Jungen Theaters mit Agnes Giese, Michael Johannes Mayer, Jan Reinartz, Dorothea Röger, Jens Tramsen und Thyra Uhde | © Photo: Jochen Quast

 

Das neue Spielzeitheft für die Saison 2023/2024 des Jungen Theaters ist überschrieben mit „Warten auf den Umbau“. Seit vier Jahren ist das Theater nun schon in der Interimsspielstätte – und sollte schon wieder im angestammten Otfried-Müller-Haus sein.

Der Umzug zurück ist aber verschoben, frühestens 2028 ist damit zu rechnen. Das stellt das Haus zunehmend vor Probleme. Intendant Nico Dietrich rechnet vor: durch das reduzierte Platzangebot passen ungefähr 1/3 weniger Zuschauer:innen in den Saal. „Dadurch werden die Produktionen ineffizienter. Um wirtschaftlich dasselbe Ergebnis einzufahren, müssen wir häufiger spielen, statt zwei Vorstellungen sind es drei Vorstellungen – oder statt 200 Vorstellungen sind 300 Vorstellungen dafür notwendig. Dadurch stehen weniger Slots für andere Aktivitäten zur Verfügung. Wir können weniger Vermietungen anbieten, wir haben weniger Zeit für unsere Spielclubs. Dadurch geht der konzeptionelle Charakter des offenen Theaters verloren“, fasst Dietrich die Probleme zusammen.

In das Haus am Wall kommen aber auch deutlich weniger Besucher als in das Stammhaus am Wochenmarktplatz. Diesen Rückgang um fast 50% fängt das JT durch ein sehr erfolgreiches Kinder- und Jugendprogramm auf sowie durch zahlreiche Gastspiele in der Region. „Damit konnten wir in der vergangenen Spielzeit ungefähr 40.000 Personen erreichen“, berichtet Dietrich nicht ohne Stolz.

In der neuen Spielzeit stehen wieder sehr unterschiedliche Produktionen mit unterschiedlichen Ansprüchen auf dem Spielplan. Publikumsrenner und neue, innovative Inszenierungen wechseln sich ab. Die Eröffnungspremiere ist am 26. August 2023. JT-Dramaturgin Isabelle Küster bringt als ihre erste Regiearbeit in Göttingen »Das kunstseidene Mädchen« nach dem Roman von Irmgard Keun auf die Bühne. Erstmals steht in der Produktion Thyra Uhde als neues Ensemblemitglied auf der Bühne. Küster schwärmt von der „lustvollen Sprache“ der Autorin. Der Vorverkauf für diese Produktion hat bereits begonnen.

Das gilt auch für die zweite Premiere in der Spielzeit am 16. September: »Wer hat Angst vorm Drachenlord« ist eine dokumentarische Auseinandersetzung um den größten Fall von Cybermobbing in Deutschland. Das Stück lehnt sich an den Podcast „Cui Bono“ vom Studio Bummens an. Studio Bummens ist ein Podcast-Studio, das sich auf die Entwicklung und Produktion von populären Eigenproduktionen spezialisiert, die regelmäßig in den Top 5 der Podcast-Charts vertreten sind, z. B. "Baywatch Berlin" mit Klaas Heufer-Umlauf, "Apokalypse & Filterkaffee" mit Micky Beisenherz, "Einfach mal Luppen" mit Felix und Toni Kroos, "1000 erste Dates", "Fenster auf Kipp" mit Heinz Strunk oder "Toast Hawaii" mit Bettina Rust.

Nicht viele Göttinger:innen wissen, dass die langjährige Partnerin von Vicco von Bülow alias Loriot in ihren ersten Jahren als Schauspielerin im Jungen Theater Göttingen engagiert war. In diesem Jahr wird der 100. Geburtstag des weltberühmten Humoristen Loriot gefeiert. In »Loriot 100« wird dieser Geburtstag gewürdigt. Die Premiere am 31. Oktober in der Stadthalle Northeim ist ein Programmpunkt im diesjährigen Literaturherbst. In Northeim hat Vicco von Bülow sein Abitur abgelegt.

Das neue Familienstück »Das Neinhorn« nach Marc-Uwe Kling wurde bereits vor einiger Zeit angekündigt, fiel dann aber der Pandemie zum Opfer. Nun ist die Premiere für den 10. November geplant. Erzählt wird von dem kleinen Einhorn, das immer „nein“ sagt und sich eines Tages mit einem Waschbären zusammentut, der nicht zuhören will, mit einem Hund, dem alles schnuppe ist, und einer Prinzessin, die immer Widerworte gibt. Zusammen sind die vier ein gutes Team.

„Der Tatortreiniger kehrt wieder“, kalauert Isabell Küster. Am 24. November gibt es die Fortsetzung der Kultserie von Mizzi Meyer. Heiko „Schotty“ Schotte ist mit drei neuen Folgen zurück auf der Bühne des Jungen Theaters. „Absurd, skurril und voller schwarzem Humor“, heißt es in der Ankündigung.

Und auch die Musikshow meldet sich nach einem Jahr Pause wieder. Nach dem Erfolg in der ausverkauften Lokhalle 2021 wird wieder auf der eigenen Bühne inszeniert. Das übernimmt die Regisseurin Michaela Dicu, die schon für die Musikshow »Wild Thing« verantwortlich war. Die Premiere ist für den 23. Februar 2024 angesetzt.

Der Roman »Stolz und Vorurteil« von Jane Austen wird von fünf Schauspielerinnen ab dem 12. April 2024 auf der Bühne interpretiert. In Isobel McArthurs Bearbeitung erzählt das reine Frauenensemble den berühmten Stoff aus der Sicht von fünf Dienstmädchen – und wirbelt die Geschichte und stereotype Geschlechterrollen mit Witz und Gesangseinlagen mächtig durcheinander. So entsteht ein Pop-Kultureller Abend im Jungen Theater.

Den Abschluss der Premieren in der Spielzeit bildet ein Theaterabend über das Leben, Lieben und Wirken von Lou Andreas-Salomé. Die Philosophin, Enfant Terrible und Verfechterin der Selbstverwirklichung, die Wegbegleiterin von Nietzsche, Rilke und Freud wurde zu Lebzeiten kritisch bis ablehnend von den Göttinger:innen beäugt. Wer ist „Die Hexe vom Hainberg“ – wie sie von ihren Nachbar:innen genannt wurde? In der Inszenierung von Christian Vilmar geht das Stück mit dem Text von Lutz Keßler dem Leben dieser spannenden, wegbereitenden  Person nach. Für den 24. Mai ist die Uraufführung geplant.

Bis zum 12. August macht das Junge Theater Göttingen Sommerpause. Ab dem 13. August wird wieder gespielt, die erste Premiere ist dann am 26. August das Schauspiel mit Musik nach dem Roman von Irmgard Keun »Das kunstseidene Mädchen«.

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