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JT + DT

Theatersanierungen in Göttingen: Ein Werkstattbericht

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von Stadt Göttingen, erschienen am 27. August 2023

Im Jungen Theater (JT) und im Deutschen Theater Göttingen sind derzeit Betriebsferien angesagt. Dennoch wurde in den vergangenen Wochen in beiden Häusern fleißig gearbeitet: Mitarbeitende beider Theater haben intensiv in Workshops zu den jeweiligen Sanierungsprozessen des Otfried-Müller-Hauses (OMH) beziehungsweise des Gebäudes des Deutschen Theaters (DT) mitgewirkt. So wurden verschiedene Arbeitsbereiche mit Blick auf den Ist-Zustand und den Bedarf intensiv beleuchtet, etwa die Spielstätten in den Gebäuden, die Werkstätten und Anlieferung im DT oder das Raumprogramm und die Ausarbeitungen zur Raum-Wege-Beziehung im OMH.

„Beim Otfried-Müller-Haus sind wir in wenigen Monaten so weit gekommen wie in den vergangenen sechs Jahren nicht. Zudem konzeptionieren wir mit dem Gebäude des Deutschen Theaters die mit Abstand größte städtische Investitionsmaßnahme planvoll und zielgerichtet“, betont Göttingens Stadtbaurat Frithjof Look. Die Ergebnisse aus diesen Workshops würden nun schriftlich zusammengefasst und in den weiteren Sanierungsprozess einfließen, so Look, und ergänzt: „Unser aller Ziel: Wir wollen, dass beide Häuser eine zeitgemäße Spielstätte erhalten, die die Anforderungen der Theater erfüllt.“

Kulturdezernentin Anja Krause dankte den Nutzer*innen der Gebäude: „Die Theaterleute begleiten den Sanierungsprozess intensiv, konstruktiv und sehr engagiert. Es wurden und werden Bereiche durchleuchtet, die für den Sanierungsprozess unerlässlich sind. Dass sie sich trotz Betriebsferien in die Workshops eingebracht haben, ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich ihnen auch im Namen der Stadt sehr herzlich danken.“

Um den Sanierungsprozess voranzubringen, hat die Stadt zwei Büros verpflichtet: Die Kulturexperten sowie die Wolff Gruppe Holding GmbH. So unterstützt Professor Dr. Oliver Scheytt von den Kulturexperten etwa dabei, die Kommunikationsstrukturen zwischen den Nutzer*innen und der Stadt zu optimieren und die erforderliche Struktur der Sanierungsprojekte zu entwickeln. Er sagt: „Bei Sanierungsprozessen von Kulturbauten kommen die Interessen der Nutzer*innen, der Bauherr*innen, der Politik und der Öffentlichkeit in einer sehr komplexen Situation zusammen. Daher ist es wichtig, eine Kommunikationsstruktur aufzubauen, in der miteinander diskutiert wird, statt gegeneinander. In Göttingen ist uns das gelungen. Alle wichtigen Akteure – von den Theaterleuten, den Fachleuten im Rathaus über die Politik bis zur Oberbürgermeisterin – sind in den Prozess involviert.“ 

Einen Ausblick auf das weitere Vorgehen hat Klaus Wolff, Geschäftsführender Gesellschafter der Wolff Gruppe Holding GmbH, die das Projektmanagement betreibt, gegeben: „Unsere Aufgabe ist es, die Wünsche der Theater mit dem Baurecht und der Bausubstanz übereinzubringen, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Diese Entwicklung ist immer ein Abwägungsprozess, der im Dialog erfolgen muss und in Göttingen auch im Dialog erfolgt. Dabei gilt, dass sich bauliche Begrenzungen nicht immer auflösen lassen. Die vorhandenen Ressourcen müssen optimal genutzt werden. Jetzt sind wir gut im Terminrahmen: Bis voraussichtlich Ende Oktober 2023 werden wir für das Otfried-Müller-Haus ein abschließendes Konzept mit Flächen- und Kostenrahmen vorlegen können. Aufgrund der Komplexität dauert dieser Prozess für das DT etwas länger.“ Aktuell prüft die Gruppe das Raumprogramm und die Besucherströme im OMH anhand von Beispielgrundrissen. „Vor der eigentlichen Sanierung muss klar sein, wie der Ablauf des Theaters funktioniert“, so Klaus Wolff. Für das DT sind weitere Workshops vorgesehen, etwa zur Bühnentechnik, zur Requisite und zur Theaterverwaltung. Zu den nächsten Schritten gehört hier die aufgrund mehrerer Spielstätten und der großen Beschäftigtenzahl komplexe Erfassung der Raum-Wege-Beziehungen. Außerdem wird die Bausubstanz systematisch erfasst werden.

Sandra Hinz, Geschäftsführerin des Deutschen Theaters Göttingens, sagt: „Auf dem Weg zur Sanierung benötigen wir viele Verbündete und einen Prozess, der das Thema voranbringt. Wichtig sind dabei Kenntnisse aus Bauen und Kultur und darüber, wie diese Kenntnisse in den kommunalen Ablauf zu bringen sind. Wir tauschen uns intensiv und offen in Lenkungsgruppen und im Sanierungsbeirat mit allen Beteiligten aus. Alle denken jetzt eher prozessual, was insgesamt sehr hilfreich ist.“ Der Intendant des Deutschen Theaters Göttingen, Erich Sidler, ergänzt: „Uns allen muss klar sein: Wir sanieren für ein zukünftiges Publikum. Deshalb gilt es jetzt schon zu berücksichtigen, was das Publikum von morgen erwartet und was Theater in 10 bis 15 Jahren leisten kann und soll.“

Tobias Sosinka, Geschäftsführer des Jungen Theaters, betont, dass die Zusammenarbeit mit allen Akteuren sehr produktiv sei. „Gemeinschaftlich haben wir mit der Wolff-Gruppe im Detail geprüft, welche zuvor festgestellte Bedarfe noch Bestand haben und wo wir neu denken müssen. In der Lenkungsgruppe kam dann alles auf den Tisch - auch wenn es hier und da geschmerzt hat. Das gab aber den Weg frei, vieles noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Nun haben wir konkrete Ziele vor Augen. Insgesamt sind wir in einem positiven Prozess.“ Intendant Nico Dietrich unterstreicht: „Der Sanierungsprozess hat sich zuletzt qualitativ und quantitativ positiv verändert.“ Ihm gehe es dabei aber nicht nur um das Junge Theater, sondern „um das Otfried-Müller-Haus insgesamt als Kulturstätte, die erhalten werden muss.“

Wie politisch festgelegt, liegt der Fokus zunächst auf der weiteren Sanierung des Otfried-Müller-Hauses und dann des Deutschen Theaters. Beide Projekte werden aber, soweit dies möglich ist, parallel vorangebracht. Look: „Ich rechne damit, dass wir zum Ende des Jahres die konzeptionelle Phase abgeschlossen haben und eine valide, abgestimmte Grundlage für die weitere Planung haben.“ „Nach wie vor sieht die Stadt auch das Land und den Bund in der Pflicht, eine finanzielle Unterstützung für diese Mammutaufgaben zu leisten“, erinnert Kulturdezernentin Krause. „Ich bin zuversichtlich, dass der erfolgreiche Weg, den wir inzwischen eingeschlagen haben, nun auch Früchte trägt, die beiden Theater aktiv einbezogen wurden und wir auch mit Unterstützung des noch zu besetzenden Teams Kulturstätten weiterhin zügig vorankommen“, ergänzt der Stadtbaurat.

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