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Lokhalle

Lyrisch, zärtlich, beschwingt und graziös

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»Schwanensee« mit dem Göttinger Symphonieorchester und »art la danse«
von Jens Wortmann, erschienen am 19. Dezember 2023
»Schwanensee« mit »art la danse« und dem Göttinger Symphonieorchester in der Lokhalle | © Photo: Wortmann

Die berühmte Geschichte um die Sage von der verzauberten Schwanenprinzessin gehört zu den berühmtesten Kompositionen. Die Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky wird überall auf der Welt gespielt, gehört und getanzt. So auch am dritten Adventssonntag dieses Jahres in der Göttinger Lokhalle. 

Eingeladen hatten das Göttinger Symphonieorchester und Choreographin Judith Kara mit ihrem Ensemble »art la danse«. Die Aufführung unter der Leitung von Chefdirigent Nicholas Milton dauert jedoch nicht zweieinhalb Stunden, sondern 75 Minuten. Möglich war dies durch eine von Rosa Donata Milton erstellte Fassung als »Musikalische Lesung mit Ballett«. Dies kam nicht nur dem Konzentrationsvermögen der vielen besonders jungen Zuhörer:innen entgegen, sondern entsprach auch dem Leistungsvermögen der Ballettschülerinnen von Judith Kara. 

Was aber in diesen 75 Minuten auf der Bühne in der Lokhalle zu erleben war, konnte sich im besten Sinne hören und sehen lassen. Während die Musiker:innen des GSO auf höchstem Niveau musizierten und bei verschiedenen Soli besonders glänzten (allen voran das Duo Violine/Cello mit Natalia Scholz und Jaromir Kostka), zauberten die Tänzerinnen wunderschöne Bilder auf die Tanzfläche vor dem Orchester. Judith Kara hat ein gutes Händchen dafür, ihren Schülerinnen anspruchsvolle Aufgaben zu übertragen, ohne sie dabei zu überfordern. Das ermöglichte den jungen Tänzerinnen, nicht nur ihr technisches Können perfekt auf die Bühne zu bringen, sondern auch eine große Ausdrucksstärke in ihren Tanz zu legen. Die Choreographie orientierte sich an vielen klassischen Vorbildern. Der Tanz der vier kleinen Schwäne ist anders kaum noch vorstellbar. 

Tschaikowskys Musik zu diesem Ballett ist lyrisch, zärtlich, beschwingt und graziös – wie das Programmheft treffend beschreibt. Und genau dies haben die Tänzerinnen von »art la danse« auch umgesetzt: Siegfried, Odette, die weißen Schwäne und alle anderen Figuren auf der Bühne tanzten in wunderbaren Kostümen und begeisterten das Publikum in der gut besuchten Lokhalle.

Die einzelnen Szenen wurden von Rosa Donata Milton mit ihren Texten verbunden. Mit ruhiger Stimme erzählte sie den Fortlauf der Handlung, sie nahm das Publikum wunderbar mit in das Stück und führte es bis zum großen Finale.

Dieses Finale endete in großem Applaus, den sich die Mitwirkenden wahrlich verdient hatten. Allen voran Judith Kara, der es immer wieder gelingt, nicht nur ihre Schülerinnen zu begeistern und auf diese großen Auftritte vorzubereiten, sondern auch das Publikum in solchen und anderen Aufführungen zu faszinieren. Das gelingt auch immer wieder dem Göttinger Symphonieorchester mit seinem Chefdirigenten Nicholas Milton. Und wenn nach der Aufführung ein Besucher erzählt, er habe gerade »Schwanensee« im Teatro La Fenice in Venedig erlebt – und das Orchester sei nicht so gut wie das GSO gewesen, dann mag das ein subjektiver Eindruck sein. Es zeigt aber, auf welchem Niveau und in welcher Liga unser Symphonieorchester spielt. Wenn dann die eingeladenen Tänzerinnen sich zu diesem Niveau emporschwingen, sind das die richtigen Zutaten für einen wunderschönen Spätnachmittag am dritten Advent in der Göttinger Lokhalle.

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Jens Wortmann

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