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Auf die Saiten. Fertig. Los! – Familienkonzert des Göttinger Symphonieorchesters

Heimspiel des Göttinger Symphonieorchesters

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von Janine Müller, erschienen am 15. Februar 2024
Das Göttinger Symphonieorchester unter der Leitung von Hannah Eisendle im Deutschen Theater | © Photo: Janine Müller

Sonntag, 11. Februar 2024 - Heimspiel des Göttinger Symphonieorchesters im gut besuchten Deutschen-Theater-Stadion vor einer besonders jungen Kulisse. Die Stadion-Moderatorin Jasmin Bachmann begrüßt mit sympathischem Elan die gespannt-aufgeregten jungen Besucher:innen dieses ganz besonderen Spiels. Damit die Mannschaft gleich ihr Bestes gibt, fordert sie das Publikum auf, ihre Idole anzufeuern. Das ganze Stadion bricht in einen noch nie dagewesenen ernergiegeladenen Jubel aus – anfeuern können die Göttinger.

Die ersten Spieler:innen der gemischten Mannschaft betreten das Feld: Das Schlagwerk flankiert von den Blechbläsern. Die Moderatorin bittet, sich zur Hymne zu erheben. Ehrfurchtsvoll und feierlich lauscht das gesamte Stadion John Williams „Olympic Fanfare and Theme“. Anschließend betritt auch der Rest der Mannschaft unter tosendem Applaus das Feld – alle sportlich gekleidet in ihren Lieblingstrikots.

Die Mannschaftsaufstellung wird, wie sich das gehört, noch einmal einzeln präsentiert. Die Trompeten, obwohl defensiv platziert doch meist offensiv am Spielgeschehen beteiligt, stellen ihr Instrument mit der Star Wars Titelmelodie vor. Die tiefen und mächtigen Posaunen zeigen ihr Können mit dem Thema aus Wagners Walkürenritt. Und die Hörner präsentieren sich mit charakteristisch lieblichen Klängen. Moderatorin Jasmin Bachmann fragt die jungen Stadionbesucher, welches Blechblasinstrument denn noch fehlt: „Tuba“-Rufe schallen durch das Stadion. Ja, die Tuba muss heute leider auf der Bank Platz nehmen und pausieren, erklärt sie. Dass das aufgestellte Blech sich perfekt in die gesamte Mannschaft integriert, zeigen sie in „Les Toréadors“ aus Georges Bizets Carmen-Suite.

Den größten Teil der Mannschaft bilden die Streicher, echte Allround-Talente. Manchmal bewegen sie sich einfühlsam-zugewandt übers Feld, manchmal springen sie frohen Mutes, um dann in einen wütenden Angriff überzugehen. Wie sich diese verschiedenen Emotionsausbrüche auf dem Spielfeld äußern, führt die Spielführerin alias Konzertmeisterin auf ihrer Geige vor. In Edvard Griegs „Air“ aus „Aus Holbergs Zeit“ kommen dann alle Streicher zum Einsatz. Nach dieser ruhigeren Spielphase setzt die Spielführerin plötzlich erfolgreich zum Solo-Sprint an und brilliert in kunstvoller Spielweise mit den „Zigeunerweisen“ von Pablo de Sarasate.

Neben den Blechbläsern haben wir noch die Holzbläser im Mittelfeld der Göttinger Mannschaft. Zunächst präsentiert sich die Oboe mit einem nie enden wollenden langen Ton. Was für ein langer Atem! Ob die Zuhörer:innen den auch haben? Das Spiel ist schließlich noch lange nicht zu Ende. Eine junge Stadion-Besucherin stellt sich in der Halbzeitpause der Herausforderung: Ein „Blubberblasenwettbewerb“ mit einer Oboistin mittels Becher, Strohhalm und Wasser. Und es wird geblubbert und geblubbert am Spielfeldrand, Mannschaft und Stadion schauen gespannt zu – ein knapper Sieg für die Oboistin. Die aber, wie sie zugibt, sich der sogenannten Zirkularatmung bedienen kann, die diesen unendlichen Ton auf der Oboe ermöglicht. Zurück zum Spielgeschehen. Die Oboe hat mit der Mannschaft ihren Auftritt in Erik Saties „Gymnopédie Nr. 1, und die Holzbläser treten noch einmal geschlossen im „Scherzo alla Marcia“ aus der Symphonie Nr. 8 von Ralph Vaughan Williams auf, ein humorvolles, fröhlich-tänzerisches Stück dem Charakter der Instrumente entsprechend.

Während die Göttinger ihre Mannschaft von den Rängen aus anfeuern, treibt das Schlagwerk von hinten die Mannschaft an. Wie so ein unermüdlicher Einsatz aussieht, deutet die kleine Trommel mit dem Bolero-Rhythmus an, es folgt ein gewaltiger Paukenschlag, der auch den letzten Spieler zu Höchstleistungen motiviert. Um dem Ganzen die Krönung aufzusetzen, ist nun auch das Stadion gefordert. Niemand sitzt mehr zur Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ von Gioachino Rossini. Vereintes Klatschen mit dem Schlagwerk, La Ola geht durch das Stadion, es wird nach der Choreografie von Jasmin Bachmann getanzt auf den Rängen – wie von der Tarantel gestochen beim großen Finale „La Danza. Tarantella Napoletana“ desselbigen Komponisten. Die Mannschaft gibt alles, spielt harmonisch zusammen, bleibt im Spielrhythmus und triumphiert zu Hause im Göttinger Deutschen-Theater-Stadion! 

Dieser wohlverdiente Sieg gilt allen Beteiligten! Trainerin Hannah Eisendle, die heute die Mannschaft feinfühlig durch das Spiel dirigiert hat, und das ganze Team verneigen sich vor diesem großartigen jungen Publikum. Mannschaft und Publikum haben gleichermaßen begeistert und für ein besonderes Stadion-Erlebnis gesorgt. Und das Publikum kann gar nicht genug bekommen von diesem spannenden Spiel und fordert eine Verlängerung. Also wird noch einmal alles gegeben auf dem Spielfeld und auf den Rängen, um mit einem La Ola-Feeling dieses Erlebnis in Erinnerung zu behalten.

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Janine Müller

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