Am Samstag, den 9. März wurde der Göttinger Friedenspreis 2024 an Prof. Dr. h.c. Angela Kane im Deutschen Theater Göttingen verliehen.
Nach Grußworten des Intendanten Erich Sidler, der Stiftungsvorsitzenden, Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen, Frau Petra Broistedt sowie der Vorstandsvorsitzenden Dagmar Freudenberg und dem Mitglied des Kuratoriums Carmen Barann erhielt Jürgen Trittin das Wort. Seine Laudatio machte klar, welche Aufgaben Angela Kane in ihrer 37-jährigen Karriere bei den Vereinten Nationen bewältigte. Nicht selten unter bedrohlichen Bedingungen.
Dann erfolgte die Preisverleihung durch OB Broistedt und Jury-Mitglied Michael Brzoska, der die kurze Jury-Begründung verlas:
Angela Kane hat in herausragender Weise praktische Friedensarbeit geleistet. Als international tätige Diplomatin mit niedersächsischen Wurzeln hat sie sich über Jahrzehnte für die Vereinten Nationen engagiert und erfolgreich die Lösung von komplexen Konflikten vorangetrieben, zuletzt als Hohe Repräsentantin für Abrüstung. So spielte sie eine zentrale Rolle bei der Vernichtung chemischer Waffen des syrischen Assad-Regimes. Sie hat damit das Ansehen der Vereinten Nationen als globale Institution für Konfliktlösung und Friedenswahrung gestärkt. Ihre, nach Ende ihrer Tätigkeit für die Vereinten Nationen, fortbestehenden Aktivitäten für Nichtweiterverbreitung atomarer Waffen und Abrüstung sind weiterer Ausweis ihres preiswürdigen Einsatzes für den Frieden.
Danach trat die Preisträgerin Angela Kane ans Mikrofon. Sie schilderte auf unterhaltsame Weise ihren Werdegang bei den Vereinten Nationen. Sie war viel unterwegs, lebte in zahlreichen Ländern, deren Sprache sie jeweils erlernte, meist in Krisengebieten, zwischendurch immer wieder auch in New York und wurde nicht müde sich für den Frieden einzusetzen. In ihrem ersten Einsatz in Afrika setzte sie sich gegen Gewalt gegen Frauen ein. Sie wird nicht zu Unrecht als Frontfrau der UN bezeichnet.
Im Juni 2015 erhielt sie vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck Das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Auch in ihrem Ruhestand hat sich Angela Kane als unabhängige Expertin für die Nichtweiterverbreitung und Kontrolle von Nuklearwaffen profiliert, sowohl wissenschaftlich als Fellow des Wiener Zentrums für Nichtweiterverbreitung und Abrüstung, in Expertengremien und als Beraterin von Regierungen in Europa und Asien ist sie weiterhin im Bereich der Friedenspolitik aktiv.
Durch musikalische Intermezzi der Ensemblemitglieder Tara Helena Weiß, Roman Majewski und Michael Frei wurde der feierliche Rahmen abgerundet.