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Humorvoll, einfühlsam und authentisch

Information
„Die neue Häschenschule“: Lesung von und mit Anke Engelke
von Marie Beckmann, erschienen am 10. April 2024
Anke Engelke und Mareike Ammersken
Anke Engelke und Mareike Ammersken | © Maria von Estorff

Die „Häschenschule“ kennen viele wohl noch aus ihrer Kindheit. In ihrem gerade im Januar erschienenen Kinderbuch „Die neue Häschenschule“ interpretiert Anke Engelke den Klassiker von Albert Sixtus neu und räumt mit alten Klischees auf. Im Rahmen der Göttinger Frühjahrslese nahmen Anke Engelke und Illustratorin Mareike Ammersken Groß und Klein mit in den Entstehungsprozess des Buches und schafften ein Erlebnis auf Augenhöhe.

Schon die Atmosphäre beim Hereinkommen in die Sheddachhalle ist vielversprechend. Die Lesung ist ausverkauft und man merkt sofort: Heute geht es um die Kinder. Alle sind ganz aufgeregt und fragen sich, was es wohl mit dem Bund Möhren, der neben dem Glas Wasser liegt, auf sich hat. Einige haben das Buch „Die neue Häschenschule“ vor sich liegen und zeigen es stolz hoch, als Anke Engelke und Mareike Ammersken auf die Bühne kommen. Nachdem Anke Engelke noch einmal eine kleine schmunzelnde Vorwarnung ausgesprochen hat, es handle sich hierbei um eine Kinderveranstaltung, geht es auch schon los. Zunächst nimmt sie uns mit in den Entstehungsprozess des Kinderbuchs. Die Anfrage nach einer Neuauflage von Albert Sixtus „Die Häschenschule“, die dieses Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert, sei, so Engelke, vom Esslinger Verlag gekommen.

Warum die Häschenschule überhaupt eine Neuauflage bekommen sollte, zeigt Anke Engelke direkt anhand des Kinderbuch-Klassikers. Sie liest einige Sätze aus der „alten“ Häschenschule vor und kommt ganz klar zu dem Schluss: die Jungen dürfen toben und die Mädchen nicht? Nö! Das wolle sie anders machen. „Es soll um Freundschaft gehen“, sagt Engelke. Als nächstes habe sie sich dann mit den Vorbildern ihrer Protagonisten beschäftigt, den Hasen. Wie schnell können Hasen laufen? Sind Hasen tag- oder nachtaktiv? Was ist der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen? All diesen Fragen geht Anke Engelke auf anschauliche Weise nach. Dabei schafft sie es, den Kindern spielerisch, einfühlsam und gleichzeitig zutrauend und ermutigend, vor allem aber auf Augenhöhe zu begegnen. Kinder werden hier ernst genommen, das wird klar, kommen selbst zu Wort, stellen Fragen oder geben so manche kluge Antwort, was Anke Engelke zu dem Schluss kommen lässt, sie müsse hier wohl bei den „Einsteins“ gelandet sein.

Während Anke Engelke nun die in Versform gedichtete Häschenschule vorträgt, sind im Hintergrund die Illustrationen von Mareike Ammersken zu sehen. An einigen Stellen thematisiert Engelke immer wieder, dass manches natürlich auch nur ihrer Fantasie entstammt. Kommentar der Kinder: „Ist doch nicht schlimm!“.

Anschließend spricht die Illustratorin Mareike Ammersken gemeinsam mit Anke Engelke darüber, was eine Illustratorin überhaupt tue und wie die Illustrationen zum Buch „Die neue Häschenschule“ entstanden seien. Ein Video, das den illustratorischen Gestaltungsprozess einer Doppelseite im Zeitraffer zeigt, lässt die Zuschauenden staunen. Und Mareike Ammersken verrät auch noch einen kleinen Zeichen-Trick und skizziert, live über den Beamer für alle sichtbar, einen Hasen. 

Dann sind wieder die Kinder dran: Anke Engelke geht durchs Publikum und sammelt die Fragen der kleinen Zuschauenden ein. Voller Neugierde kommen die Kinder nach kurzer Zeit aber schon direkt nach vorne gelaufen, und ein kleiner Umzug folgt ihr gespannt. Als Meisterin der Situationskomik schafft es Anke Engelke auf authentische und empathische Weise, humorvolle Dialoge quasi kinderleicht zu kreieren und dem Publikum, Kindern wie Erwachsenen, einen Lacher nach dem anderen zu entlocken. 

Nach circa einer Stunde ist das Programm zu Ende. Anke Engelke gibt den Zuschauenden noch mit: „Solange ihr Dinge tut, die euch Freude bereiten, seid ihr auf dem richtigen Weg.“ Jetzt dürfen alle Kinder auf die Bühne kommen.

Im Anschluss nahmen sich Anke Engelke und Mareike Ammersken noch Zeit, die Bücher und Karten der Zuschauenden zu signieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Insgesamt eine absolut empfehlenswerte Lesung für die ganze Familie und besonders für die Kleinen.

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Marie Beckmann

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